Der elfte September

Prolog

Es war der 11. September im Jahre 1999. Es gab viele Fragen im Hause Johnsens: Wieso war ausgerechnet ER zur spät zur Arbeit gekommen? Wieso hatte ER das Taxi verpasst? Und wieso waren ausgerechnet die anderen verunglückt? Doch diese Fragen fragte man sich viel zu spät. Leider viel zu spät. Sonst hätte man vielleicht alles ändern können.

Kapitel 1

Der Wecker klingelte. Er zeigte zehn nach acht an. Das war reichlich spät um aufzustehen und danach zur Arbeit zu gelangen. Das meinte auch Niklas Johnsens. Deswegen stand er auf und zog sich zügig  an.  Seine Frau hatte ihm schon das Frühstück gemacht und schaute ihn etwas sauer und genervt zugleich an. Das bedeutete eigentlich gar nichts Gutes. Wortlos nahm Mr. Johnsens sein Brot. Er aß schnell. Dann schnappte er sich seine Tasche und verließ das Haus.

Er hörte es zuerst im Radio. Die vielen Menschen, die entsetzlich schrien. Das angstvolle Berichten des Reporters: „ Guten Tag meine Damen und Herren, hier auf WDR 2. Eben geschah ein schreckliches Unglück auf den Twin-Towers. Hunderte von Menschen saßen in ihren Büros und dann kam…“ Weiter konnte Niklas Johnsen nicht hören, da ein Rauschen seinen Empfang unterbrach. „ Mist, auch das noch! Jetzt ist die Antenne meines Autos kaputt!“, dachte Mr. Johnsen. Er hatte die Antenne schon längst reparieren müssen, doch er war nie dazu gekommen. Er hatte immer so lange in seinem Büro des Nord-Turms des  Twin- Tower sitzen müssen. Deswegen geriet er auch in Panik, als er den Bericht in WDR 2 eben hörte.

Das Handy klingelte. Der Klingelton war eine tragische Musik von Mozart. Natürlich besserte das die Stimmung keines Weges. Trotzdem nahm Niklas Johnsen ab. „ Nein, du darfst da nicht reingehen! Nein! Halt das  Auto sofort an! Sofort! Niklas bitte! Bitte!“, dröhnte es aus dem Hörer. Natürlich wusste Mr. Johnsen nicht sofort, was Lily Johnsen, seine Frau, eben meinte. Doch dann sah er es. Er fuhr auf seinen Arbeitsparkplatz und erschrak. Der Twin- Tower brannte. Aber nur der Nord-Turm.

Kapitel 2

Tausende von Menschen standen da und schrien auf  der Spitze des Nord- Turms. Der Turm war ungefähr 400 Meter hoch. Die Ansage des Süd-Turms, dass die anderen Leute wieder in ihre Büros gehen könnten und  die Polizei und die Feuerweher sich um  den Nord-Turm kümmern würde, war so laut, dass man es bis draußen hören konnte. Niklas Johnsen hörte es. Er schluckte. „ Wieso ich? Wieso? Wäre ich 10 Minuten später aufgestanden, wäre ich jetzt auch da oben…“ Natürlich konnte er nichts anderes tun, als zusehen, wie sein Arbeitsplatz abbrannte. So verging eine Viertelstunde. Dann sah er ein schwarzes Flugzeug auf den Süd-Turm zukommen. Er rieb sich die Augen. Doch dann war da schon der laute Knall und die Schreie vieler Leute.

Kapitel 3

Dann geschah alles so schnell. Viele Leute sprangen vom Nord-Turm herunter. Die 400 Meter. Im Süd-Turm war alles still. Kein Lebenszeichen. Nur ein kaputter Turm. Sicherheits-Leute rasten herbei und retteten so viele Leute, wie sie konnten. Mr. Johnsen wollte helfen. Er raste los, stürzte in den Turm hinein. Er kämpfte sich über die hohen Steinbrocken. Es war dunkel. Dann kam er am Zimmer eines Freundes vorbei. Einn lebloser Körper lag  auf dem Boden. Mr. Johnsens konnte seinen ehemaligen Freund nicht so sehen. Eine Träne lief ihm über die Wange.

Es krachte. Es wackelte. Mr. Johnsen hielt sich die Augen zu. Er konnte es nicht sehen. Keinen Mann, keine lebende Frau hatte Niklas Johnsen finden können. Dann war er herausgelaufen, voller Panik. Der Süd-Turm stürzte in sich zusammen. Die Menschen, die vom Nord-Turm gesprungen waren, waren meistens schon in der Luft gestorben. Die anderen waren unten aufgeschlagen.

Schlusswort

Die Familie Johnsen war froh, Niklas nicht verloren zu haben. Natürlich waren viele Freunde und Bekannte gestorben, doch das war leider nicht mehr zu ändern.

Bis heute hat die Politik nicht herausgefunden, wer hinter dem Anschlag steckt. Viele vermuten, es wäre Osama bin Laden. Bis heute, 2014.