Atme

Zittern. Unwohlsein. Nervosität. Überforderung. Verzweiflung. Hilflosigkeit. 

Ich falle ins Nichts. Gedanken im Sprint. Wohin mit all dem? Eisengeschmack. Blut. Die Lippe zerbissen. Hände kalt. Haut trocken und juckt. Finger berühren Finger. Die Haut wird gelöst. Rot. Blut. Wie komm ich raus?! Ist da jemand? Ich kann nicht mehr! Holt mich keiner hier raus? Wände. Nur Wände. Staubige Knie halten den schweren Körper. Schwarze Sicht. Kein Licht. Keine Hoffnung. Keine Hilfe. Niemand. Allein.

Atme. Atme. Atme. Atme. Atme. Schneller Puls. Panik. Atme. Atme. Atme. Schluck. Atme Atme. 

Hallo?

Stille

Ich blinzel. Ist das was? Was fühle ich? Weich? Hart? Ich fühle es! Atmen. Atmen. 

Geruch, was rieche ich? Riecht es gut? Ich kann es riechen! Atmen. Atmen.

Finger lösen, Mund öffnen, hinsetzen. 

Wärme? Nein.

Kalt, weich, nass. Schweiß? 

Öffne die Augen! Ich trau mich! Laterne hell und leuchtend. In der Ferne ein Freund. Er hält sein Telefon in der Hand. Ich hab auch eins in der Hand. Ich schaue zurück. Der dunkle Pfad. Atme. Atme. Atme. Atme.

Ich schaue hinunter. Weiches Gras. 

Man nimmt mir das Telefon aus der Hand. Umarmung. Ruhige Stimme im Ohr. Körperwärme durch die Brust.

„Alles gut! Ich bin da!“